Farbenzwerg

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Latein.: Oryctolagus cuniculus

  • Körperlänge: 20 – 40 cm
  • Gewicht: 1 –1,5 kg
  • Körper: gedrungen, walzenförmig
  • Kopf: markant, mit breiter Stirn
  • Fellhaar: kurz, dicht, sehr weich, feine und gleichmäßige Begrannung
  • Lebenserwartung: 8 – 10 Jahre

 

Klasse: Säugetiere / Ordnung: Hasenartige / Familie: Hasenartige / Gattung: Oryctolagus / Art: Hauskaninchen

Aussehen: Das Gewicht des Farbenzwergs liegt bei 1,1 bis 1,35 kg, höchstens rd. 1,5 kg.
Die Körperform ist gedrungen und walzenförmig. Dabei ist der Rumpf kurz und die Hinterpartie gut abgerundet. Die Hinterläufe sind kurz und mittelhoch gestellt.

Was diese Zwergkaninchen in ihrer Form stark von anderen Rassen unterscheidet, ist das Verhältnis von Körper, Kopf und Ohren. Ihr Kopf ist in Relation zum kleinen Körper äußerst groß und markant, die Ohren hingegen sind sehr kurz. Kurz und kräftig sind auch Stirn und Schnauze (die Stirnbreite beträgt beim Rammler etwa 5,5 cm). Das Stirnbein ist stark gebogen, das Nasenbein breit. Der Kopf sitzt dicht am Rumpf, sodass weder Hals noch Nacken sichtbar sind. Charakteristisch sind auch die großen Augen, die etwas hervortreten. Die Ohren sind nur etwa 5,5 cm lang und stehen in harmonischem Verhältnis zu Kopf und Rumpf. Sie werden straff aufgerichtet, eng zusammenstehend bis leicht v-förmig getragen. 

Das Fellhaar des Farbenzwergs ist kurz, dicht und fühlt sich aufgrund seiner feinen Struktur etwas weicher an als bei anderen Rassen. Die Begrannung ist fein, gleichmäßig und ohne überstehendes grobes Grannenhaar. Anerkannt ist der Farbenzwerg in 50 Farbschlägen (z.B. weißgrannenfarbig, lohfarbig schwarz, russenfarbig blau-weiß, siamesenfarbig gelb und luxfarbig).

Herkunft: Aufgrund seiner geringen Größe und seines niedlichen Aussehens zählt der Farbenzwerg zu den beliebtesten Kaninchenrassen in der Heimtierhaltung. Ihren Ursprung haben die Zwergkaninchen in den Niederlanden, wo sie seit 1940 als Zwergrasse anerkannt sind. In Deutschland ging die Zucht der kleinen Rassen in den Kriegsjahren von 1939 bis 1945 zahlenmäßig stark zurück, weshalb die Farbenzwerge erst 1956 auch im deutschen Standard anerkannt wurden. In Deutschland anerkannt und im Standard aufgenommen werden Kaninchenrassen durch den „Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V. (ZDRK)“.

Wichtig für die Entwicklung der Farbenzwerge war das Hermelin-Kaninchen, das auf eine etwas längere Zuchtgeschichte zurückblicken kann. Zu Beginn der Farbenzwergzucht führten deutsche Züchter Tiere aus den Niederlanden ein. Schwerer hatten es Züchter der DDR, die es mit eigenen Neuzüchtungen versuchen mussten. Sie kreuzten Kaninchen der Rasse Hermelin-Rotauge mit Wildkaninchen und erhielten aus diesen Verpaarungen einige wildgraue, blaue, schwarze und chinchillafarbige Zwergkaninchen. Unter der Bezeichnung „Zwergkaninchen schwarz“, „Zwergkaninchen russenfarbig“ etc. wurden die Farbenzwerge am 1. Oktober 1980 im „Standard für Rassekaninchen sozialistischer Länder“ der DDR aufgenommen. 

Nachwuchs und Aufzucht: Hauskaninchen haben im Gegensatz zu Wildkaninchen keine feste Fortpflanzungsperiode. Der Eisprung (Ovulation) der Häsin wird durch den Deckakt (d.h. das Aufspringen des Rammlers) ausgelöst. Nach einer Tragzeit von 29 bis 32 Tagen werden bei Zwergrassen etwa 3 bis 5 Jungtiere geboren. Die Geburt erfolgt in speziellen Wurfkästen, die mit Stroh und Fellhaaren der Häsin ausgepolstert sind.

Das Muttertier säugt seine Jungen ein- bis zweimal innerhalb von 24 Stunden, wobei das Säugen nur ca. 3 bis 4 Minuten dauert. Kaninchen sind bei der Geburt unbehaart und blind. Im Alter von 9 bis 11 Tagen öffnen sie ihre Augen und beginnen Heu oder Stroh zu knabbern. Als sog. Nesthocker verlassen sie ihr Nest erst ab einem Alter von etwa 14 Tagen. An diesem Zeitpunkt erkunden sie nach und nach den gesamten Stall. Im Alter von etwa 8 Wochen werden die Jungen von ihrer Mutter getrennt.

Haltung: Farbenzwerge können in ausreichend großen Gehegen in der Wohnung oder im Garten gehalten werden. Die Käfiggröße für zwei Farbenzwerge sollte mindestens 150x60x50 cm (BxTxH) betragen. Wird das Gehege selbst gebaut, kann es direkt größer angelegt werden (z.B. 2x1x1 m). Zusätzlich benötigen die Tiere morgens und/oder abends Auslauf in der Wohnung bzw. (bei Außenhaltung) im Garten. Die Einrichtung des Geheges besteht aus einem Futter- und Trinknapf sowie mindestens einem Schlafhäuschen, das so groß sein sollte, dass zwei Kaninchen darin liegen können.

Kaninchen besitzen einen empfindlichen Magen-/Darmtrakt. Daher müssen Fütterungsfehler und rasche Futterumstellungen unbedingt vermieden werden. Das Basisfutter sollte aus hochwertigem Heu (zur freien Verfügung), Frischfutter (Gräsern, Kräutern, Gemüse und Obst) sowie kleinen Mengen Trockenfutter bestehen. Als Trockenfutter geeignet sind rohfaserreiche Pellets (Pressfutter aus Heu, Gräsern und Kräutern), die kein Getreide, Zucker oder Melasse enthalten. Frisches Trinkwasser muss den Tieren immer zur Verfügung stehen.

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