Stralsunds "Museum auf der Straße" beantwortet sieben der häufigsten Fragen an die Archäologie
Eine neue Plakat- und Onlineausstellung auf Stralsunds Litfaßsäulen beantwortet ab heute (18. Januar) typische Fragen, die Archäologinnen und Archäologen sehr häufig hören. Dabei begegnen dem Betrachter der sieben Plakate und der dazugehörigen Webseiten Highlights der zukünftigen Ausstellungen des STRALSUND MUSEUM im Katharinenkloster.
Dank archäologischer Grabungen, Funden ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger sowie Schenkungen und Ankäufen verfügt das STRALSUND MUSEUM über eine der größten archäologischen Museumssammlungen des Bundeslandes. Viele Funde stammen von der Insel Rügen. Besonders bedeutsam ist die urgeschichtliche Sammlung des Friedrich von Hagenow. Weltbekannt ist das Wikingergold, dessen Weg von Hiddensee in die Museumssammlung im Jahre 1873 die Frage aufwirft, was heute zu tun wäre, sollte man einen Schatz finden. Was ist aus Sicht der Archäologie überhaupt wertvoll, und gibt es überhaupt noch etwas auszugraben? Es muss jedenfalls nicht immer Gold sein, was das Archäologenherz höher schlagen lässt.
Museumsdirektorin Dr. Maren Heun möchte mit der neuen Plakatausstellung einen lockeren Zugang zur regionalen Ur- und Frühgeschichte bieten. „Unsere Archäologin Claudia Hoffmann beantwortet typische Kinderfragen und wir begegnen im Vorbeigehen sieben Objekten, die wir mit Wiedereröffnung des STRALSUND MUSEUM im Katharinenkloster wieder im Original zeigen werden.“
Neben den 4.000 Jahre alten Langendorfer Goldschalen, Keramik aus der Trichterbecherkultur und einem seltenen Textilfund wurde rund um Stralsund auch ein menschlicher Schädel ausgegraben, der auf ca. 5.000 v. Chr. datiert wird. Sind solche Knochenfunde eigentlich eklig? Nicht für Wissenschaftler. Ihnen geben z.B. die Spuren an dem bei Drigge gefundenen Schädel Hinweise auf den Menschen. Wir können herausfinden, dass der Mensch an der Küste aufgewachsen ist und viel Fisch aß. Seine DNA, die sich im Ohr erhalten hatte, gibt uns Aufschluss darüber, wie er ausgesehen hat. Auf dem zugehörigen Plakat für "Museum auf der Straße" wird dazu ein Vorschlag gemacht, der auf einem Schädelscan basiert. Ein gutes Beispiel, wie die Archäologie Techniken und Erkenntnisse vieler anderer Wissenschaften nutzt.