Erster Pachtvertrag für Stralsunder Volkswerft unterschrieben
Die Stralsunder Werft wird künftig als maritimer Gewerbe- und Technologiepark wieder Volkswerft heißen.
Die Weichen für den Ankauf hatte die Hansestadt Stralsund mit Beschluss der Bürgerschaft über den städtischen Haushalt gestellt. Das Innenministerium M-V stimmte diesem und damit dem Kauf der Werftflächen nun zu. Der Haushalt wurde bestätigt. Somit ist der Weg für den Abschluss von Pachtverträgen nun rechtlich geebnet. Die künftigen Pächter der Werftflächen und -hallen stehen bereits in den Startlöchern. Der erste Vertrag wurde heute (7. April) zwischen der Hansestadt Stralsund und der Ostseestaal GmbH und Co. KG im Rathaus geschlossen, unterzeichnet von Oberbürgermeister Alexander Badrow und Ostseestaal-Geschäftsführer Bert Doldersum. Beide besiegelten den Vertrag mit einem historischen Kugelschreiber, der das Branding der alten Volkswerft trägt.
Der Oberbürgermeister dankte seinem ganzen Team für die große Kraftanstrengung, insbesondere den Stadtwerken Stralsund, mit deren Hilfe es gelang, die laufenden Betriebskosten sofort deutlich zu senken: "Das war keine Kleinigkeit und wir werden keine Sekunde nachlassen, uns weiter unserem Ziel zu nähern: mindestens 1.000 Arbeitsplätze für unseren neuen maritimen Gewerbepark auf der Volkswerft. Dazu werden wir heute und in den nächsten Wochen die entsprechenden Pachtverträge abschließen. Ich freue mich, dass mit Ostseestaal ein Unternehmen den Anfang macht, das schon lange in Stralsund zu Hause und am internationalen Markt äußerst erfolgreich ist."
Bert Doldersum, Geschäftsführer der Ostseestaal GmbH, erklärte: "Wir sind stolz und fühlen uns geehrt, die ersten Pächter zu sein. Die Flexibilität eines Technologieparks - im Vergleich zu einer klassischen Werft - passt perfekt zu Ostseestaal. Außerdem verfolgen wir eine Wachstumsstrategie. Und die braucht vor allem Platz. Mit der neuen Halle erweitern wir nicht nur unsere Produktpalette, zum Beispiel um Zulieferteile für den Yachtbau, sondern auch unsere Betriebsfläche um 30 bis 40 Prozent. Dabei achten wir stets auf Klasse statt Masse und vergrößern uns nur dann, wenn Markt und Aufträge das erfordern. Beides ist hier gegeben."
Die ersten 20 bis 30 Mitarbeiter für das neue Gelände kommen aus der Transfergesellschaft der MV-Werften. Dabei achtet das Unternehmen darauf, sowohl alte Kollegen als auch junge Fachkräfte mit neuen Ideen ins Boot zu holen. Denn es sei die gesunde Mischung aus Erfahrung und Frische, die letztendlich zum Erfolg führt.
Dr. Thomas Kühmstedt, Technischer Direktor von Ostseestaal, betonte: "Dass das Team um Oberbürgermeister Alexander Badrow so schnell und flexibel agiert, dass in Stralsund echte Entwicklung stattfinden kann, ist für eine Stadtverwaltung weder alltäglich noch selbstverständlich. Die einzige Möglichkeit für wirtschaftlichen Erfolg und gelungene Stadtentwicklung ist Zusammenarbeit. Das gilt insbesondere auch mit Blick auf die weiteren Pächter, mit denen wir mit unserem Stahlbau hervorragend kooperieren können."
Für die kommenden Wochen stellte Oberbürgermeister Alexander Badrow bereits den nächsten Vertragsabschluss mit Fosen Yard in Aussicht, einem innovativen Hybrid-Schiffbauer aus Norwegen. Die Zukunft der Stralsunder Volkswerft lässt sich also gut an.
Am Ende stellte Oberbürgermeister Alexander Badrow den Stralsunderinnen und Stralsundern noch einen großen Tag des offenen Werfttors in Aussicht: "Nächstes Jahr feiern wir 75 Jahre Volkswerft. Bis dahin soll auch das entsprechende Logo wieder an der Werfthalle stehen. Doch vor dem Feiern steht die Arbeit. Und die werden wir gründlich und geordnet erledigen."