Meldung vom 02.05.2021

Aus dem Dornröschenschlaf erwacht - "Schwedenschanze" als geschichtsträchtiges Kleinod wieder erlebbar

Entstanden ist die Pommersche Schanze - wie sie eigentlich richtig heißt - 1870/1871 als Befestigungsanlage während des deutsch-französischen Krieges. Sie diente dem Schutz der nördlichen Zufahrt auf dem Strelasund gegen eventuelle Angriffe der in der Ostsee operierenden französischen Flotte. Das Areal ist gleichermaßen Bau- und Bodendenkmal sowie als Wald eingestuft.

Im Volksmund hat sich der Name "Schwedenschanze" durchgesetzt, obwohl dieser eigentlich eine andere, deutlich ältere Schanze auf dem Gelände der heutigen Hochschule bezeichnet. Von der Anlage vorhanden sind noch alte Gräben sowie teilweise eingeebnete Wälle und die Standorte der drei damaligen Geschütze an der Ostseite. Ab 1907 erfolgte die Herrichtung als Naherholungsgebiet mit Baumpflanzungen, dem Anlegen von Aufenthaltsflächen mit Sitzgelegenheiten und dem Bau des kleinen Sportplatzes an der Großen Parower Straße.

Aktuell wird hier für Sicherheit und Ordnung gesorgt. Dabei erfolgten bereits Aufräumarbeiten durch die Mitarbeiter des Amtes für stadtwirtschaftliche Dienste. Zugewachsene Bereiche wie die Treppe zum Graben wurden freigeschnitten. Große Unterstützung gab es dabei durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MV Werften Stralsund, die erheblich dazu beigetragen haben, dass die originalen Strukturen wieder erkennbar wurden. In diesen Tagen erfolgen die notwendigen Auslichtungen im Bestand. Diese betreffen vor allem einige Eschen, die durch das Eschentriebsterben nicht mehr standsicher sind. Auf Krähennester wird dabei besondere Rücksicht genommen.

Zudem laufen Voruntersuchungen zur Erarbeitung eines langfristigen Pflege- und Entwicklungskonzeptes. Dabei werden der bereits vorhanden Entwurf einer denkmalpflegerischen Zielstellung sowie eine Entwicklungsstudie einbezogen.
Zum Herbst ist hier mit Ergebnissen zu rechnen, so dass dann feststeht, wie dieses geschichtsträchtige Kleinod mitten in der Stadt langfristig wieder als Naherholungsgebiet etabliert werden kann.