Für barrierefreies Bauen ausgezeichnet: Elf Preisträger
Das Gütesiegel Plakette „barrierefrei“ wird in Stralsund seit 1996 an Bauherren, Architekten und Planer für Ihr bemerkenswertes Engagement im barrierefreien Bauen verliehen. Die Hansestadt Stralsund setzt damit ein sichtbares Zeichen für mehr Barrierefreiheit und entwickelt zielbewusst erleb- und wohnbare Lebensräume für ALLE.
Alle zwei Jahre erfolgt die Preisverleihung unter der Schirmherrschaft des Präsidenten der Bürgerschaft und der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen.
In diesem Jahr wurden neun Preisträgerinnen des Jahres 2022 mit der Plakette „barrierefrei“ geehrt:
- Stadtwerke Stralsund – Servicecenter
- DRK Ergotherapie Stralsund
- Sanitätshaus Schumann
- Restaurant „Ventspils“
- Begegnungszentrum der Luther-Auferstehungsgemeinde
- Sporthalle Andershof
- Ernst von Haselberg-Schule
- Ferdinand von Schill-Schule
- AWO-Kita „Spielkiste“
Geehrt wurden dazu die neun Preisträger und Preisträgerinnen aus dem Jahr 2020, da auf Grund der eingeschränkten Corona Bedingungen keine Preisverleihungen durchgeführt werden konnte.
Die Organisation und Durchführung der kostenfreien Güterprüfungen führt die Arbeitsgemeinschaft Plakette „barrierefrei“ durch. Ihrem Grundziel verpflichtet, setzt sich die AG für mehr gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ein. Grundlegende Voraussetzung ist dabei eine barrierefreie Infrastruktur.
Bürgerschaftspräsident und Schirmherr Peter Paul betonte in seiner Rede an die Ausgezeichneten: „Die Infrastruktur entsprechend anzupassen, ist ein wichtiger Baustein und örtliche Anpassung in der heutigen Zeit unerlässlich. Den Bauherren, die mit hohem planerischen und finanziellen Aufwand solche Maßnahmen im Sinne des Inklusionsgedankens umsetzen, gilt höchste Anerkennung und Dank. Fördern diese Maßnahmen doch das Bestreben, ein Gemeinwesen so zu gestalten, dass alle darin lebenden Menschen teilhaben können und Zugang zu sämtlichen bedeutsamen Lebensbereichen und Dienstleistungen haben.“
Erstmalig vergab die Jury zudem die neue Klassifizierung „barrierearm“ an:
- Stralsunder Werkstätten gGmbH, Wohnhaus Stralsund und das
- Hotel „Hanseat“.
Dazu Petra Breuer, Stralsunds Beauftragte für Menschen mit Behinderungen: „Wir erkennen damit an, dass gerade in unserem denkmalgeschützen Ensemble sowie bei Umbauten und Sanierungen im Bestand die Barrierefreiheit nicht immer vollumfänglich erzielt werden. Dennoch sind die Planungsleistungen und das Engagement aller am Bau Beteiligten bemerkenswert, gerade bei der Entwicklung gleichwertiger Kompensationsmaßnahmen.“
Mit Blick auf die Zukunft weist der Leiter des Amtes für Planung Bau, Dr. Frank-Bertolt Raith, im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung darauf hin, dass der Gedanke der Inklusion nicht auf das einzelne Bauprojekt beschränkt bleiben darf, sondern auf Quartiersebene weitergedacht werden muss: „Auch räumliche Entfernung wirkt als Barriere. Wir brauchen also eine kleinteilige Funktionsmischung in den Quartieren, damit Versorgungseinrichtungen des täglichen Lebens, aber auch kulturelle Einrichtungen und Begegnungszentren mit niederschwelligen Hilfeleistungen wirklich einfach erreichbar werden. Und selbstverständlich auch barrierefreie Verkehrsräume einschließlich des ÖPNV“.